Literaturblog für die SchülerInnen und Schüler der BHAK&BHAS Eisenerz und Interessierte.

Sonntag, 9. Mai 2010

Jonathan Franzen, Freiheit

Dass die US-Autoren große epische Romane schreiben können, beweist wieder einmal J. Franzen. In seinem Roman Freiheit erzählt er die Geschichte einer Familie unserer Zeit.
Die Helden (Patty und Walter) sind linksliberal und ökologisch orientiert - die Idylle scheint perfekt, doch Patty folgte in der Partnerwahl vor Jahren nicht ihrer Leidenschaft, sondern ihrer Vernunft - und so bricht die schöne amerikanische Idylle zusammen (oder auch nicht).
Melancholisch wird dargestellt, dass Glück und Sinn nicht zu finden sind - weder in der Familie noch in der Leidenschaft - trotzdem bleibt nichts anderes übrig, als gerade diese zu suchen.
Liebe und Selbstbetrug liegen eng beieinander und das Straucheln der Hauptpersonen ist nur eine Frage der Zeit. Aber in diesem Straucheln liegt das Heroische moderner Lebensführung.
Ein gut zu lesender Roman, der zeigt, dass wir frei sind, aber auch frei genug, um die schmerzhaften Konsequenzen jeder Entscheidung zu ertragen. Absolut lesenswert!