Literaturblog für die SchülerInnen und Schüler der BHAK&BHAS Eisenerz und Interessierte.

Mittwoch, 11. März 2009

Thomas Glavinic, Die Arbeit der Nacht

Jonas (allein der Name) wacht auf und ist allein. Alle Menschen sind "verschwunden"; eine interessante Idee, aber nur um der Idee willen geschrieben. Jonas irrt durch Wien, durch Europa: und keiner ist da. Ich wurde beim Lesen depressiv, der Roman zieht sich dahin; Jonas wird natürlich merkwürdig (nona..), nimmt sich mit der Videokamera auf, sieht sich beim Schlafen zu... etc; er sucht seine Freundin (nix da), arbeitet seine Familiengeschichte auf; alles ganz interessant: aber nichts für mich: keine Story, keine Handlung, keine Erlösung: das nackte NICHTS wartet gegen Ende auf den Leser. Das kann nicht sein. Typisch deutsche bzw. österreichische Literatur. Sowieso: keinem Schüler zumutbar; zu intellektuell, zu konstruiert. Wenn ich Apokalypse und Endzeiterfahrung in der Literatur will, lese ich Cormac McCarthy (Die Straße): Vater und Sohn wandern durch ein apokalyptisches Amerika, dieser Roman bringt einem fast zum Weinen - aber nicht Die Arbeit der Nacht.

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